Ich bekomme langsam das Gefühl, die Wörter „schwer“ und „Waffen“ werden derzeit äußerst inflationär genutzt. Etwas unglaubwürdig, wenn es von ehemaligen, angeblichen Pazifisten und Kriegsdienstverweigerern kommt, ja Tony und Gang, euch mein ich, aber man muss heutzutage wohl nehmen was man kriegen kann. Es gibt nicht viele, aber dennoch einige simple Wahrheiten in unserer immer komplexer werdenden Zeit. Wenn man einen Nagel durch seine Hand schlägt, dann tut das weh. Wenn man in einen Eimer scheißt, dann stinkt das. Und wenn man eine Kriegspartei aufrüstet, zieht die andere zwangsläufig nach.
Eine schöne Sache für die Rüstungsindustrie, da wird gerade dick verdient und selbst wenn die Ukraine uns die Sachen nie bezahlen kann, kam es wenigstens der deutschen Rüstungsindustrie zu Gute. Was ist denn der langfristige Plan? Angenommen wir machen das, was unsere „feministische Außenpolitik“, deren Worte, nicht meine, vorschlägt, die Ukraine so richtig massiv aufzurüsten, was dann? Russland rüstet nach und notfalls leihen die sich von den Chinesen und Indern Waffensysteme im Tausch gegen super billiges Öl und Gas. Die Ukraine hat 42 Millionen Einwohner und Russland rund 147 Millionen Einwohner. Denjenigen, die jetzt nicht gerade den Mathe-Leistungskurs belegt haben, teile ich mit: Die Russen sind dezent mehr.
Die Ukraine hat quasi unbegrenzt Waffen aus dem Westen, wir zählen die Kredite, kalkulieren die Zinsen und ejakulieren uns ein wenig, nicht zu viel, ins kapitalistische Höschen. Die Russen hingegen werden irgendwann gezwungen sein, ihre Rohstoffe Richtung Osten zu verscherbeln und von da die nötige Technik und Bewaffnung zu bekommen. Dafür ejakulieren sich dann die östlichen Länder in ihre, nicht weniger kapitalistischen, Höschen. Ein Krieg für die Ewigkeit?
Mehr Krieg wagen
Natürlich ist der Krieg nicht ewig. Nichts ist ewig, auch wenn uns ein bärtiger Österreicher bezüglich einer Glaubensgemeinschaft etwas anderes weißmachen wollte. Irgendwann gehen der Ukraine die Soldaten aus, und auch die beste Panzerfaust schießt sich nicht von selbst. Unsere schicken Schützenpanzer brauchen jemanden, der da drin rumsitzt und sich irgendwann zu einem angenehm temperierten Schaschlik verarbeiten lässt. Gebratener Panzerfahrer schmeckt bestimmt hervorragend, wenn die Supermärkte leer oder eingeebnet sind. Also was sollen wir tun, denn die vollkommen autonome Kriegsführung ist noch ein gutes Stück entfernt.
Vielleicht macht es doch viel mehr Sinn, Soldaten zu schicken. Lassen wir doch einfach die Bundeswehr direkt Hilfe leisten. Wir sind 83 Millionen stramme deutsche, kriegsliebende, freiheitsfrierende, gegen Putin stinkende Krieger! Gemeinsam treiben wir nicht nur den Russen zurück, wir nehmen gleich direkt die Krim ein und was soll‘s, dringen einfach weiter bis nach Moskau vor, warum denn nicht, was soll schon passieren? Warum fragt die Annalena uns nicht endlich, ob wir den totalen Krieg wollen?! Die Bild und Welt, also der Axel Springer Verlag, suggeriert mir doch ohnehin dauernd, dass wir Deutschen alle gemeinsam helfen wollen. Dann muss es schließlich stimmen, ich kann mir einfach keine Welt vorstellen, in welcher der Springer Verlag etwas Unwahres verkünden würde. Und selbst investigative Formate wie Monitor haben endlich mit ihren ermüdenden verkomplizierenden Erklärungen aufgehört. Ursache des Ukraine Konflikts? Putin hat die Ukraine angegriffen, du Hurensohn! Okay, die Polemik habe ich als Stilmittel hinzugefügt, Asche auf mein Haupt, oder halt Moskau.
Gemeinsam hassen
Vorurteile sind geil, es gibt schlicht nix besseres. Du bist arbeitslos, alkoholabhängig, kriminell und hast keine Perspektive? Such nicht die Schuld bei deinem Umfeld, den Eltern, den mangelnden Angeboten der Stadt, fehlenden Sozialarbeitern, gewalttätigen Strukturen, oder sogar bei dir selbst. Das ist viel zu anstrengend, gib die Schuld einer einzigen, homogenen Gruppe. Juden haben sich immer sehr bewährt, sind aber im derzeitigen politischen Klima etwas problematisch. Leute aus dem arabischen Raum lassen sich schon etwas besser verwenden. Die sind ja nur Wohlstandsflüchtlinge, also sogenannte klassische Flüchtlinge(*), gell Malu, du kleiner Himmler für Arme. Da diese Sandneger ja von minderer Qualität sind, kann man sie auch problemlos verschieben, wenn die weiße Herrenrasse endlich wieder Einzug ins gute alte Reich hält. Aber die grünen Gutmenschen mögen es nicht, wenn man people of color herabwertet, doch es gibt eine Alternative.
Darf ich vorstellen, der neue Untermensch: Der ewige Russe. Bitte nicht Slawe sagen, denn dann wären die Ukrainer damit auch herabgesetzt und das geht im Moment nicht, später vielleicht wieder, aber jetzt gerade ist das nicht drin.Die Russen sind Orks, das sind keine Menschen, maximal Untermenschen, zumindest schwappt diese Tolkien-Anlehnung immer wieder aus der Ukraine rüber. Die sehen vielleicht aus wie wir, aber die sind nicht wie wir! Das geht, das kannst du bringen und bist damit gleichzeitig noch ein Vorzeigebild für Freiheit und Frieden in Europa. Der Russe vergewaltigt nur, dieses Tier, der war schon immer so, schaut euch nur Butscha an. Ja okay, es wird in jedem Krieg vergewaltigt und Soldaten sind Menschen und die meisten Menschen sind eher, na ja, zum Abgewöhnen, aber solche Spitzfindigkeiten sind ohnehin nur Whataboutism, also Schnauze und den Hass einfach fließen lassen. Der Russe ist gewalttätig und den zu töten ist nicht schlimm, fertig.
What about…
Krieg wird immer von Kriegsverbrechen begleitet, denn Menschen, die andere Menschen töten, werden mitunter etwas seltsam im Oberstübchen. Das war schon immer so und ist auch in Butscha nichts Neues. Sollte die Ukraine keine Kriegsverbrechen begehen, wäre das tatsächlich ein absolutes Novum in der Menschheitsgeschichte. Krieg macht Menschen zu Monstern, auf allen Seiten.
Immer wieder höre ich, Putin führe einen Vernichtungskrieg gegen die Ukrainischen Zivilisten. Sorry, aber seid ihr dumm oder so? Hierfür würde es genügen, einfach alles einzuäschern und ganze Gebiete auf Werkseinstellung zurücksetzen, oder nach dem Deutschen Patent vorzugehen und systematisch alle Ukrainer industriell zu ermorden. Nicht nur ein paar vereinzelt hinrichten, sondern schön im Schichtbetrieb die Leiber erkalten lassen. Passiert aber nicht.
Zum Vergleich möge man auf die Gräuel im Vietnamkrieg und die zivilen Verluste im Irakkrieg blicken. In beiden Fällen gab es erschreckend viele zivile Opfer, aber es waren keine Vernichtungskriege. Man hat einfach auf die Zivilisten geschissen. Das, was das dritte Reich getan hat, das war Vernichtung. Und nein, das ist kein Whataboutism, weil er nicht vom Thema ablenkt, sondern ganz klar sagt: Es ist kein Vernichtungskrieg. Es ist einfach nur Krieg, der ist so, der ist immer so, das ist nichts Neues und wen das erschreckt, der ist verblödet!
Ein Vorschlag zur Güte: Lernt gefälligst was „Whataboutism“ bedeutet. Es soll vom Thema ablenken und keinen Punkt machen. Wenn jemand sagt: „Putin ist ein Kriegsverbrecher“ und ein anderer einfach entgegnet „Ja und was ist mit Irak, Afghanistan, Libyen, Jemen ect.“ dann ist das ein waschechter Whataboutism. Es lenkt einfach nur von der anfänglichen Aussage ab. Wenn ich jedoch sage: „Exakt und er soll gefälligst neben den ganzen anderen Verbrechern wie Bush, Obama, Biden, Poroschenko, Zelensky und Co. am Galgen baumeln!“, dann ist das eben kein Whataboutism, sondern ich mache einen Punkt: Ich hasse alle diese Figuren zutiefst.
Mein Fazit
Jetzt ist es auch an der Zeit für mein Fazit. Kurz zusammengefasst wäre das: Fickt euch. Fickt euch alle, ihr verblendeten, kriegstreibenden Jammerlappen. Ich hatte Kinderleichen in der Hand, ich habe totes Fleisch gerochen, verweste Körper geborgen. Manche Leichen waren derart zerfetzt und entstellt, dass man auf den ersten Blick nichts Menschliches mehr daran sehen konnte.
Wenn ich von meiner Arbeit erzähle, wollen die meisten, dass ich es unterlasse. Aber so sieht der Tod nun mal aus. Grünlich verfärbte Leichen, deren Haut sich langsam ablöst, es stinkt wie der widerlichste Käse, eine tote Ratte ist nichts dagegen. Du möchtest den Toten am Arm ziehen und hast plötzlich die abgelöste Haut in der Hand, oder bei einer Wasserleiche sogar den ganzen Arm. Sie sehen alle gleich aus, ausdrucklose Gesichter und matte Augen, egal ob junge Frau mit abgetrenntem Unterleib oder alter Opa, dessen Innenleben sich als braune Suppe durch den Mund und die Nase Bahn bricht. Der Gestank bleibt dir in der Nase und das für längere Zeit. Das ist der Tod und genau den fördern wir mit jeder Waffe, jedem Panzer, jeder Patrone.
Hey, „Schwere Waffen Anton“, nimm dir einen beschissenen Panzer, setz deinen verlogenen Arsch hinein und fahr selber in die Ukraine. Gehe an die Front und baller dir ein paar Russen, mach ruhig, meinen Segen hast du. Wer zum Töten in ein anderes Land geht, war bislang nur ein Mörder und Terrorist, heute giltst du als Held.
Also hier mein Vorschlag: Wir senden schweres Gerät und es muss von denjenigen benutzt werden, die es unbedingt in die Ukraine schicken wollen. Anton an der Haubitze und Annalena im Schützenpanzer, dann werden politisch korrekt alle Untermensch:Innen abgeschlachtet bis der ukrainische Endsieg stattfindet.
Taten statt Worte, nicht nur labern, auch mal machen. Oder sehe ich das richtig, dass die slawischen Untermenschen ruhig für uns verrecken dürfen, das ist geil, aber selbst wollen wir nicht ran? Fickt euch, fickt euch und eure scheinheilige Scheiße!
* Anmerkung zur Quelle: Mir ist schon klar, dass eine Facebook-Afd-Seite keine wirkliche Quelle ist. Ich hätte ja gerne das Video auf YouTube verlinkt, doch dieses wurde bereits gelöscht und in der Mediathek des SWR habe ich das betreffende Video einfach nicht gefunden.